In der psychotherapeutischen Arbeit geht es um das Anregen von Veränderungsprozessen, die uns helfen, unser Leben gesünder und befriedigender zu gestalten. Der Fokus der Aufmerksamkeit wird dabei nach innen gelenkt. In der therapeutischen Sitzung entsteht Raum und Zeit, um sich selber wahrzunehmen, zu reflektieren und neue Erfahrungen zu machen.
Dieses Verfahren beschreibt einen Therapieansatz, in dem die aktuellen Konflikte lebensgeschichtlich verstanden werden. Im Laufe unserer bisherigen Geschichte haben wir in schwierigen Lebenssituationen Strategien entwickelt, um mit dem Leben bestmöglichst zurecht zu kommen. Diese entwickelten Muster enthalten in der Regel viele Kompetenzen, sind aber häufig, da sie meistens in jüngeren Jahren entwickelt wurden oder auch in Situationen, in denen es erst mal wichtig war, diese zu überstehen, nicht so differenziert und für das gegenwärtige Leben passend, wie es nötig wäre, um z.B. befriedigende Beziehungen leben zu können, sich voller Lebensenergie zu fühlen, sein Leben als sinnerfüllt wahrzunehmen. Die Auseinandersetzung mit unseren erlernten Mustern ist auch die Basis für all die anderen Verfahren, die in der Therapie zum Einsatz kommen.
Die Gestalttherapie ist eine Therapieform, die Fritz Perls als Schüler von Freud entwickelt hat. Die therapeutische Haltung ist hier gekennzeichnet davon, die zu bearbeitenden Themen nicht nur zu reflektieren, sondern innerlich erlebbar zu machen. Dabei können verschiedene Methoden zum Einsatz kommen. Die therapeutische Haltung des Therapeuten ist diejenige des Dialogpartners.
Zur Körperpsychotherapie gehören nur Ansätze, die über ein explizites Wissen seelischer Veränderungsprozesse verfügen und diese mit körperlichen und seelischen Mitteln beeinflussen. D.h. wichtig in der Arbeit ist immer die Integration des Erlebten durch Verbalisieren in einer tragfähigen Beziehung. Wichtig ist nicht die körperliche Aktion an sich, sondern die dadurch geweckten Emotionen, die dann in einen weiteren psychotherapeutischen Prozess eingebunden werden, die durchaus wieder im Spüren oder Ausdrücken körperlicher Regungen bestehen können. Das im Körper gespeicherte Wissen ist dem Bewusstsein nicht direkt zugänglich, es enthält oft keine sprachlichen oder bildhaften Inhalte, sondern drückt sich z.B. im Muskel- oder Fasziensystem aus. Im Körpergedächtnis sind auch die traumatischen Erfahrungen gespeichert. Das implizite Gedächtnis ist viel umfangreicher als das explizite, es ist aber für bewusste Aufmerksamkeitsprozesse nicht so leicht zugänglich.
In der Arbeit mit Trauma unterscheiden wir zwischen Entwicklungs- und Schocktrauma. Diese verlangen unterschiedliche Arten der Arbeit. Da Traumata vor allem im impliziten Gedächtnis gespeichert sind, eignen sich körperpsychotherapeutische Zugänge gut für die Arbeit mit traumabezogenen Störungen. Bei der Arbeit mit Traumata ist das Wissen darüber, dass unser Gehirn sich durch alles, was wir erfahren, entwickelt und Traumata spezielle neurobiologische Auswirkungen haben, besonders wichtig.